EU-Sozialkommissar László Andor kritisiert die hohe Zahl an Überstunden, die deutsche Arbeitnehmer leisten müssten. Auch DGB-Vorstand Annelie Buntenbach warnt: "Überstunden, ausgefallene Pausen, Schichtarbeit, Rufbereitschaft und schlicht zu viele Aufgaben – das gehört mittlerweile für Millionen von Beschäftigten zum Alltag." Burn-out sei auf dem Weg zur Volkskrankheit, so Buntenbach gegenüber der Zeitung DIE WELT.
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László Andor, ungarischer EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration, hatte ebenfalls gegenüber der WELT kritisiert, dass in keinem anderen Land der Euro-Zone die Differenz zwischen vereinbarter und tatsächlicher Arbeitszeit so hoch sei wie in Deutschland.
Auch der aktuelle Report zum DGB-Index Gute Arbeit hat das Problem offengelegt: Rund zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland beklagen, dass sie immer mehr Arbeit in der gleichen Zeit leisten sollen. Und immerhin 42 Prozent geben an, unbezahlte Überstunden zu machen.
Der DGB fordert vom Gesetzgeber eine Anti-Stress-Verordnung, die die bestehenden Regelungen zum Arbeitsschutz ergänzt und vor psychischen Belastungen am Arbeitsplatz schützt.
DIE WELT: Viele Überstunden bleiben ohne Ausgleich
Annelie Buntenbach: Beschäftigte mit Anti-Stress-Verordnung vor psychischen Belastungen schützen